Ju-Jutsu trifft auf Traditionelle chinesische Medizin

Selbstverteidigungstechniken aus dem Ju_Jutsu sind an sich schon sehr effektiv, lassen sich aber noch erheblich steigern durch den gezielten Einsatz von Nervendrucktechniken. Diese Kombination war das Thema  eines Ju-Jutsu Landeslehrganges beim Schwarz-Weiß Oldenburg Anfang September in Oldenburg. Referent war Norbert Töbermann, 5. Dan Ju-Jutsu und 1. Dan Kyusho Jitsu. Unterstützt wurde er von Werner Thole, 7.Dan Ju-Jutsu.

Der Einsatz und das Verwenden von Nervendruckpunkten hat seinen Ursprung in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Zur Selbstverteidigung eingesetzt wurden diese Punkte durch Kampfkunstsysteme wie das Kyusho Jitsu. Das Bearbeiten von Nervendruckpunkten kann, wie in der Akkupunktur und Akkupressur, eine heilende Wirkung erzeugen, aber auch zerstörerisch wirken wenn man es missbraucht. Dieser Missbrauch ist interessant für die Selbstverteidigung, da Selbstverteidigungstechniken durch Druck oder Schlag auf Nervenpunkte erheblich an Wirksamkeit gewinnen.

Norbert demonstrierte mit seinem Partner Werner, wie sich das Bearbeiten, also drücken oder schlagen auf Nervenpunkten, auf Schlag- und Heteltechniken auswirkt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren erstaunt, wie bekannte Selbstverteidigungstechniken an Wirksamkeit gewannen und zwar unabhängig vom Kraftaufwand. Selbst körperlich Schwächere können auf diese Weise bei körperlich überlegenen Gegnern Techniken anwenden, die sonst nur eingeschränkt wirksam währen.

Kombiniert wurde die Thematik durch den Einsatz von Passivblöcken. Dies war das Thema von Werner. Als Polizist brachte er viele Beispiele aus der Praxis mit ein. Hier zeigt sich besonders wie wichtig ein reflexartiges Verhalten wie z. B. der passive Schutz durch einfaches Heben der Unterarme vor das Gesicht ist.

Am Schluss waren sich alle Beteiligten einig: ein Lehrgang, der wieder einmal deutlich gemacht hat, wie breit Selbstverteidigung in der Praxis aufgestellt ist.