Realistische Verteidigung gegen Messerangriffe

Zu einem Selbstverteidigungslehrgang der besonderen Art fuhr eine Gruppe unserer Ju-Jutsuka nach Rotenburg/Wümme. Angesagt war die Verteidigung gegen Messerangriffe, wie sie tatsächlich in der Realität stattfinden. Der Referent war Carsten Zimmerman, Mitarbeiter in diversen Sicherheitsdiensten und Leiter der AG Selbstverteidigung im Deutschen Ju-Jutsu Verband. Es begann mit einer theoretischen Einführung. Der Referent zeigte eindrucksvolle Filmausschnitte von Überwachungskameras, in denen in erschreckender Weise die Realität von Messerangriffen dokumentiert wurde. Er informierte weiter über das Stressverhalten von Menschen in Ausnahmesituationen. Es ist allgemein kaum bekannt, dass die motorischen Fähigkeiten mit steigendem Puls immer weiter zurückgehen. Weiter gab er fachliche Hinweise zur Umgebungsbeobachtung in Stresssituationen und zu typischen Verhaltensmustern von Tätern, bevor es zur eigentlichen Tat kommt.

Im praktischen Teil zeigte er die wesentlichen Unterschiede der Angriffstechniken in Übungsweisen verschiedener traditioneller Kampfsportarten und der Realität auf. Im Folgenden dokumentierte er anhand praktischer Übungen die Abwehr von Messerangriffen und sinnvolle Folgetechniken. Wichtig war ihm dabei, die Vor- und Nachteile der Techniken deutlich aufzuzeigen.
Während des Lehrgangs hat der Referent die Übenden immer wieder dazu angeleitet, den Puls vor den Technikausführungen durch anstrengende Übungen hochzutreiben. Spring-, Liegestütz- und Drehübungen sollten Stress erzeugen und vielen wurde erst jetzt bewusst, dass die motorischen Fähigkeiten mit wesentlich erhöhtem Puls, also unter Stress, nicht mehr souverän ausgeführt werden können. Auf der Straße oder in realen Angriffssituationen geht es eben etwas anders zu als bei uns im Dojo.

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