Ju-Jutsuka auf dem Prüfstand

Alle Jahre wieder fanden Anfang Dezember 2017 in unserem Verein die Jahresabschlussprüfungen im Ju-Jutsu statt. Dieses Mal an zwei Terminen und einmal als Vereins- und die zweite als Bezirksprüfung.

In der Vereinsprüfung ging es um die Graduierungen 5. bis 3. Kyu. Das sind die Anfänger bis mittlere Fortgeschrittene. Die Prüfer waren Günter Dücker, 2. Dan Ju-Jutsu und Norbert Toebermann, 5. Dan Ju-Jutsu. Die Prüflinge waren auf den 5. Kyu Sarah Claussen, Nils Aly und Yannick Lüsse, auf den 4. Kyu Ali Fuat Cetin, Fritz Sloot, Gerd van Beesten, Sebastian Vander Maelen, Michael Gerdes-Röben und Marie Poenisch und auf den 3. Kyu Bero Klahr, Henning Rückborn, Antje Frederike Sivers und Norman Geßler. Geprüft wurden Basistechniken wie Fallschule und Bewegungslehre sowie die jeweiligen Kyu-spezifischen Verteidigungstechniken aus den Bereichen Hebel, Wurf und Schlagtechniken mit Armen, Händen und Beinen. Das Niveau war gut bis sehr gut und alle Prüflinge bestanden die Graduierung zum nächsten Kyu-Grad.

Die Bezirksprüfung mit 14 Prüflingen aus dem ganzen Weser-Ems Bezirk hatte dann schon ein höheres Niveau. Geprüft wurde auf den 1. und 2. Kyu. Genannt werden hier nur die Prüflinge aus Oldenburg. Das waren Yvonne Strese, Heiko Hockertz, Lars Jensen und Dr. Holger Petermann, alle auf den 1. Kyu. Besonders schwer hatte es Lars Jensen, da er zusätzlich noch auf alle vorherigen Kyu-Grade überprüft wurde. So etwas findet statt, wenn der Prüfling bereits in einer ähnlichen Kampfsportart die angestrebte Graduierung besitzt. Die Prüfer hier waren Norbert Toebermann, 5. Dan Ju-Jutsu, Thomas te Braake, 4. Dan Ju-Jutsu und Andreas Gawelczyk, 1. Dan Ju-Jutsu. Die Prüfung dauerte fast den ganzen Tag, da bei den angestrebten Graduierungen bereits erheblich mehr an Techniken gezeigt werden muss als bei den niedrigen Graduierungen. Auch wird hier mehr Wert auf Dynamik, Variationsbreite und exakte Ausführung der Techniken gelegt. Das fordert vollste Konzentration und einen physischen Einsatz bis zur eigenen Leistungsgrenze. Alle Prüflinge der Ju-Jutsu Abteilung des Vereins Schwarz-Weiß Oldenburg bestanden ihre nächste Graduierung mit Auszeichnung. Wieder ein Schritt in Richtung 1. Dan, ein Ziel das wohl fast jeder Kampfsportler anstrebt.

Wir gratulieren allen Prüflingen zur bestandenen Prüfung und das dies die Motivation auf den nächsten Kyu-Grad beflügeln möge.

Wir auf Bundeslehrgang in Delmenhorst

Nicht nur immer das machen was man kennt, sondern auch schauen was es anderes gibt. Ein Ju-Jutsu Bundeslehrgang Ende Oktober im nahen Delmenhorst bot diese Möglichkeit. Es gab Angebote vom Krav Maga, dem Brazilian Jiu-Jitsu, dem Modern Arnis aber auch spezielle Weiterbildungen unseres Ju-Jutsu in den Bereichen Prüfung, Lehre und Training. Aus der Vielfalt der Angebote ist z. B. das Krav Maga zu nennen, eine ursprünglich aus Israel stammende Form der Selbstverteidigung. Sie ist von der dortigen Polizei und dem Militär entwickelt worden. Der Referent, Stefan Thias, u. a. 3. DAN Ju-Jutsu mit Trainer-A-Lizenz, Instructor Krav Maga mit Ausbildung zum Close Protection Officer in Israel, zeigte schnörkellose Selbstverteidigung gegen Messer Angriffe und Messer Bedrohungen. Nicht Schönheit sondern Effektivität war gefragt. Beim Modern Arnis, einer Selbstverteidigung aus dem philippinischen Raum, zeigte Stephan Köpke, 3. DAN Ju-Jutsu, 3. Klasse Modern Arnis, Trainer-C-Ju-Jutsu, Stock Anwendungen und Stock Entwaffnungen mittels Hebel Kontrolltechniken. Außerdem gab es Übungen Stock gegen Stock. Referent Andreas Tietjen, Blue Belt Gracie Jiu-Jitsu und Oliver Rumpke, Blue Belt Gracie Jiu Jitsu, gaben einen Einblick in das Brazilian Jiu-Jitsu, und zwar im Gracie Jiu-Jitsu, eine der bekanntesten Formen. Sie zeigten Back Mount Controls und Back Mount Submissions in Verbindung  mit Choke Sequence und Triple Threat, alles spezielle Formen des Bodenkampfes. Vervollständigt wurde das Programm des Bundeslehrgangs von Fort- und Weiterbildungen in den Bereichen Prüfung, Trainingsmethoden und Spiele mit SV – Charakter.

Weiterbildung in Sachen Nervendruck

Wieder einmal besuchte Prof. Rick Clark (in der Bildmitte) Deutschland und gab einen Lehrgang in Hatten-Munderloh. Er ist Träger des 9. Dan Ryukyu Kempo. Prof. Rick Clark unterrichtet das sogenannte „Pressure Point Fighting“, eine Selbstverteidigung, bei der es darum geht, besonders schmerzempfindliche Druckpunkte des Menschen gezielt zu stimulieren. Prof. Clark gab seinem Stil den Namen AO Denkou Jitsu. AO Denkou übersetzt lautet ungefähr „blaues Leuchten“. Das „Leuchten“ steht für das „Sirren“ der Elektrizität das empfunden wird, wenn ein Druckpunkt getroffen oder manipuliert wird und „Ao“ oder blau steht im Bezug zu Chung Do Kwan (blaue Welle), ein System das der Prof. Clark unter Chung Nak Young studierte.

Von der Ju-Jutsu Abteilung des Schwarz-Weiß Oldenburg waren Michael Schumacher, 8. Dan Ju-Jitsu und Abteilungsleiter Norbert Töbermann, 5. Dan ju-Jutsu nach Hatten-Munderloh gefahren um für den eigenen Stil weitere und neue Erkenntnisse zu sammeln.

Der Lehrgang war offen für sämtliche Stilrichtungen der Kampfkünste, so dass aus näheren Umland, Oldenburg und Hatten-Munderloh sich eine große Anzahl an Kampfsportlern einfand. Allen Teilnehmern gefiel dieser Lehrgang außerordentlich gut und viele spürten auch noch nach den Trainingseinheiten die vielen Druckpunkte, die sie an diesem Abend neu kennenlernten oder, weil lange nicht angewandt, neu wiederendeckten.

Prof. Rick Clark ist seit vielen Jahren auf Deutschland-Tour. So wird er auch 2018 wieder in unserer Region sein und einen Lehrgang ausrichten.

Sommer-Kinder-Prüfung

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Wieder einmal zeigte unsere jährliche Sommer-Kinder-Prüfung, das ein gut aufeinander abgestimmtes und hochmotiviertes Trainerinnen-Team in der Lage ist, bei den von ihnen trainierten Ju-Jutsu Kindern beste Prüfungsergebnisse hervorzubringen. Die Freude und der Spaß am Ju-Jutsu der zu prüfenden Kinder war die ganze Prüfung über spürbar, ohne dass die Techniken darunter litten. Auch der Prüfer, Norbert Töbermann, 5. Dan Ju-jutsu, wies darauf hin und lobte die hohe Disziplin während der Prüfung, die durchaus nicht immer selbstverständlich ist. Alle Kinder bestanden die Prüfung und groß war die Freude, als am Ende alle ihre neuen farbigen Gürtel überreicht bekamen, wie die stolzen Gesichter auf dem Foto zeigen.

Lehrgang gegen Messerangriffe

An einem interessanten Techniklehrgang zum Thema Abwehr von Messerangriffen nahmen einige unserer Ju-Jutsuka Ende April teil. Dozent war Michael Fiedler, 6. DAN Ju-Jutsu, aus Braunschweig. Fiedler, der bei der Justiz auch seine Kollegen in SV-Techniken ausbildet, ist als Justizvollzugsbeamter in einem Gefängnis tätig und hat während seiner Arbeit schon diverse reale Einsätze in der Abwehr von verschiedensten Hieb- und Stichwaffen. Unter seinen Kollegen gilt er als Spezialist in der Arbeit mit dem Messer und dem Stock. Speziell die Thematik Messer wollten unsere Ju-Jutsuka vertiefen und neue, andere und vielleicht effektivere Techniken zu erlernen. Wie verhalte ich mich bei einem Messerangriff, welche Verletzungsmöglichkeiten hat ein Angreifer mit dem Messer, wie bewege ich mich, wie kann ich einen Angreifer entwaffnen waren Aspekte des folgenden Trainings. Die praktischen Übungen machten dann die Gefährlichkeit eines Messerangriffs deutlich und das Zaubertechniken, wie man sie häufig in Filmen sieht, nicht angebracht sind. Es bedarf einfacher und unkomplizierter Techniken unter Einbeziehung natürlicher, menschlicher Abwehrreaktionen um einen Messerangriff erfolgreich abzuwehren. Hierzu vermittelte Fiedler grundlegende Bewegungsabläufe und zusätzlich noch einige Griffe zum Abwehren von Folge-Angriffen und zum Sichern des Angreifenden. Der Applaus zeigte Michael Fiedler, dass er mit der Themenauswahl richtig lag und eine Wiederholung ist bereits geplant.

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Kyu Prüfungen im Dojo SWO

Im großen Dojo unseres Vereins veranstalteten wir in diesem Jahr unsere ersten Kyu Prüfungen. Geprüft wurden 8 Erwachsene wobei es für 6 die erste Prüfung im Ju-Jutsu war. Prüfer waren Norbert Töbermann, 5. Dan Ju-Jutsu und Günter Dücker, 2. Dan Ju-Jutsu. Die Prüflinge waren Hanna Oeyen zum 3. Kyu, Bero Klahr zum 4. Kyu, Christian Schulz, Michael Gerdes-Röben, Sebastian Vander Maelen, Gerd van Beesten, Fritz Sloot und Ali Fuat Cetin, alle zum 5. Kyu.

Die erste Prüfung gilt immer als eine der schwierigsten, weil die Prüflinge für sie noch nicht alltägliche Selbstverteidigungs- und Bewegungstechniken zur Anwendung bringen müssen. Die Schwierigkeit liegt dabei in der Verknüpfung von verschiedensten Selbstverteidigungstechniken. Ausweich-, Hebel-, Schlag- und Wurftechniken müssen sinnvoll kombiniert werden und nicht nur im Stand, sondern auch am Boden ausgeführt werden. Da es eine Unzahl an technischen Selbstverteidigungsvariationen gibt, kommt es nicht nur auf eine gute körperliche Kondition sondern auch auf die entsprechende Kopfarbeit an. Dieser Spagat wurde von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit vollem Einsatz und Konzentration absolviert. Alle bestanden ihre Prüfungen und die Prüfer attestierten den Prüflingen gute bis sehr gute Leistungen bei den gezeigten Techniken und auch dem körperlichen Einsatz.

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Bundeslehrgang realistische SV

Rund ein Dutzend unserer Ju-Jutsuka besuchten Mitte März 2017 einen Bundeslehrgang zum Thema „realistische Selbstverteidigung in Theorie und Praxis“ mit dem Badener Referenten Günter Beier (6. Dan Ju-Jutsu), Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Selbstverteidigung des Deutschen Ju-Jutsu Verbandes. Sein Programm bestand aus wirkungsvollen Techniken zur realen Selbstverteidigung. Ohne Matten und in Alltagskleidung wurden Verteidigungstechniken im Stand und am Boden vermittelt und durch die Teilnehmenden erprobt. Trainiert wurden die Techniken z.T. in Vollkontakt mit entsprechender Schutzausrüstung, wodurch eine reale Effektivität der Techniken simuliert werden sollte. Neben den praktischen Inhalten vermittelte Beier auch theoretisches Wissen über die Auswirkung von psychischen und physischen Stress auf  Körper und Geist. Diese Auswirkungen von Stress wurden im Anschluss an die theoretische Bearbeitung ebenfalls in praktischen Übungen erprobt. So bekam z. B. jeder Teilnehmende die Möglichkeit sich aus einem „Bad Pit“ heraus zu kämpfen, welcher einen Übergriff von mehreren Personen simuliert. Im Anschluss an den offiziellen Lehrgang gab Beier noch eine Extra-Zugabe zum Thema Abwehr von Messer-Angriffen.

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Kohltour 2017

Im Februar war wieder die Zeit für unsere traditionelle Ju-Jutsu Kohltour.  Die amtierende Kohlkönigin Gabi und der amtierende Kohlkönig Ludger hatten dieses Jahr die Ehre der Organisation. Treffpunkt war die Tennishalle am Osterkampsweg. Von dort ging es dann über Wildenloh Richtung Petersfehn. Marschverpflegung in flüssiger und fester Form war reichlich vorhanden. Um während des Marsches in Stimmung zu kommen hatte das Königspaar einige Spiele parat. Besonders lustig war das Löschen eines Teelichtes mittels eines an einem langen Band befestigten Korken. Nach einem Zwischenstopp in Wildenloh, mit Kaffee und Kuchen, gedankt sei der Tochter von Gabi, ging es zum Lokal nach Friedrichsfehn. Dort wurden dann das neue Königspaar ermittelt. Die Glücklichen sind Sportkameradin Hanna und Sportkamerad Herbert. Alles in allem wieder eine super Feier mit großer Freude auf die Kohlfahrt 2018.

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Realistische Verteidigung gegen Messerangriffe

Zu einem Selbstverteidigungslehrgang der besonderen Art fuhr eine Gruppe unserer Ju-Jutsuka nach Rotenburg/Wümme. Angesagt war die Verteidigung gegen Messerangriffe, wie sie tatsächlich in der Realität stattfinden. Der Referent war Carsten Zimmerman, Mitarbeiter in diversen Sicherheitsdiensten und Leiter der AG Selbstverteidigung im Deutschen Ju-Jutsu Verband. Es begann mit einer theoretischen Einführung. Der Referent zeigte eindrucksvolle Filmausschnitte von Überwachungskameras, in denen in erschreckender Weise die Realität von Messerangriffen dokumentiert wurde. Er informierte weiter über das Stressverhalten von Menschen in Ausnahmesituationen. Es ist allgemein kaum bekannt, dass die motorischen Fähigkeiten mit steigendem Puls immer weiter zurückgehen. Weiter gab er fachliche Hinweise zur Umgebungsbeobachtung in Stresssituationen und zu typischen Verhaltensmustern von Tätern, bevor es zur eigentlichen Tat kommt.

Im praktischen Teil zeigte er die wesentlichen Unterschiede der Angriffstechniken in Übungsweisen verschiedener traditioneller Kampfsportarten und der Realität auf. Im Folgenden dokumentierte er anhand praktischer Übungen die Abwehr von Messerangriffen und sinnvolle Folgetechniken. Wichtig war ihm dabei, die Vor- und Nachteile der Techniken deutlich aufzuzeigen.
Während des Lehrgangs hat der Referent die Übenden immer wieder dazu angeleitet, den Puls vor den Technikausführungen durch anstrengende Übungen hochzutreiben. Spring-, Liegestütz- und Drehübungen sollten Stress erzeugen und vielen wurde erst jetzt bewusst, dass die motorischen Fähigkeiten mit wesentlich erhöhtem Puls, also unter Stress, nicht mehr souverän ausgeführt werden können. Auf der Straße oder in realen Angriffssituationen geht es eben etwas anders zu als bei uns im Dojo.

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Realistische Selbstverteidigungstechniken vom Profi

Zwecks Weiterbildung und sportlicher „Erweiterung des Horizontes“ nahmen einige unserer Ju-Jutsukas an einem speziellen Lehrgang zur Vermittlung realistischer Selbstverteidigungstechniken in Otterndorf teil. Referent war der Ju-Jutsu Trainer Markus Buchholz, 2. Dan Judo, Silbermedaillengewinner der Word Games 2005, Instructor Muay Thai sowie weiterer Kampfsportsysteme. Außerdem verfügt er über praktische Erfahrungen aus seiner Tätigkeit als Polizist. Markus Buchholz hatte es sich zum Ziel gesetzt, Selbstverteidigung und Nothilfe so zu präsentieren und zu lehren, dass im Ernstfall primär höchst wirkungsvolle und schnelle Techniken effektiv zum Einsatz kommen. Er wies eindringlich auf die Gefahren hin, denen ein potentielles Opfer ausgesetzt ist. Nur mit einer präzisen und schnellen Verteidigung kann man sich drohenden Verletzungen durch den Angreifer entziehen oder sie wenigstens minimieren. Nach anstrengenden vier Stunden Training zeigten sich die Teilnehmer begeistert von den zwar einfachen, aber sehr realistischen und wirkungsvollen Techniken. So ist für das nächste Jahr schon eine Fortsetzung geplant.

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