Vorbereitungslehrgang auf den 2. Und 1. Kyu Ju-Jutsu

Die letzten Hürden auf dem Weg zum Dan und wie man sie bewältigt, war Thema eines Bezirkslehrgangs „Vorbereitung auf den 2. Und 1. Kyu Ju-Jutsu“ Ende September in unserem Dojo in Oldenburg. Referenten waren der Prüfungsreferent Weser-Ems Norbert Töbermann, 5. Dan Ju-Jutsu und der Lehrreferent Weser-Ems. Ralf Thiele, 5. Dan Ju-Jutsu.

Bis zum 1. Dan ist zwar noch ein wenig Zeit, prüfungstechnisch nähert man sich aber schon deutlich den kommenden Anforderungen an. Konnte man sich in den ersten Prüfungen hier und da noch so manchen Patzer erlauben, wird die Toleranzschwelle der Prüfer in Richtung Dan doch merklich enger und so soll es auch sein. Die beiden Referenten ließen sich die geforderten Techniken von den Teilnehmenden vorführen und schauten, ob die jeweiligen Ausführungen mit den Prüfungsprogrammen kompatibel sind. Es wurden Anregungen aber auch Korrekturen gegeben. Besonders die Abwehr von Waffen war wieder ein umstrittenes Thema. Hier kann man merken, wie unterschiedlich dies in den einzelnen Vereinen trainiert wird. Den Referenten besonders wichtig war die Umsetzung der Ju-Jutsu Prinzipien und der Hinweis, Dynamik und Schnelligkeit sind wichtig, aber eine saubere und deutlich gezeigte Technik ist noch wichtiger.

Drei neue Blaugurte in der Abteilung

Bei den Bezirks Kyu Prüfungen in Delmenhorst bestanden u. a. drei Ju-Jutsuka aus unserem Verein ihre Prüfung zum 2. Kyu Ju-Jutsu: Antje-Frederike, Henning und Martin. Prüfer waren unser Vereinstrainer Norbert Töbermann, 5. Dan JJ, Prüfungsreferent BFVWE und Thomas te Braake, 4. Dan JJ, Vorsitzender BFVWE.

Die Prüflinge sind alle keine Neulinge mehr, aber auch für Fortgeschrittene wird es nicht einfacher. Je länger man dabei ist, desto mehr technische Selbstverteidigungsvariationen hat man zur Auswahl und die Entscheidung für die Eine oder Andere muss blitzschnell geschehen. So kommt es nicht nur auf eine gute körperliche Kondition sondern auch auf die entsprechende Kopfarbeit an. Dieser Spagat wurde aber von allen drein mit vollem Einsatz und Konzentration absolviert und das nach sechs Stunden Prüfung. Gratulation!

Kyu-Prüfungen für Kinder und Jugendliche

In unserem großen Dojo veranstalteten wir Anfang Juni Kyu-Prüfungen für Kinder und Jugendliche. Geprüft wurden 13 Kinder und 5 Jugendliche, wobei es für etliche Kinder die erste Prüfung war. Prüfer waren Günter Dücker, 2. Dan Ju-Jutsu und Ralf Thiele, 5. Dan Ju-Jutsu. Anwesend waren auch die Trainerin und der Trainer der Kinder, Gabriele Blohme, 3. Dan Ju-Jutsu und Herbert Martens, 4. Dan Ju-Jutsu sowie der Trainer der Jugendlichen, Ralf Wagner, 3. Dan Ju-Jutsu.

Besonders die erste Prüfung gilt immer als eine der schwierigsten, weil die Prüflinge für sie noch nicht alltägliche Selbstverteidigungs- und Bewegungstechniken zur Anwendung bringen müssen. Die Schwierigkeit liegt dabei in der Verknüpfung von verschiedensten Selbstverteidigungstechniken. Ausweich-, Hebel-, Schlag- und Wurftechniken müssen sinnvoll kombiniert werden und nicht nur im Stand, sondern auch am Boden ausgeführt werden. Gerade für Kinder Aufgaben, die sie besonders fordern in Bezug auf Konzentration und körperliche Leistungsfähigkeit.

Aber auch für die schon Fortgeschrittenen bleiben die Aufgaben anspruchsvoll. Sie haben zwar mehr technische Selbstverteidigungsvariationen zur Verfügung aber damit auch die Qual der Wahl, die in einer Selbstverteidigungssituation blitzschnell erfolgen muss. So kommt es nicht nur auf eine gute Körperbeherrschung sondern auch auf die entsprechende Kopfarbeit an. Schon für Erwachsene schwierig, für Kinder und Jugendliche umso mehr, wurde dieser Spagat aber von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit vollem Einsatz und Konzentration zur vollsten Zufriedenheit der Prüfer absolviert. Belohnt wurden so alle Prüflinge mit dem nächsthöheren Gürtel.

Bei den Kindern erreichten den weiß-gelben Gürtel Nada Ben-Beskri, Emily Kuhlow, Mohammed Oueriermmi, Leonhard Viehöver und Luis Harms; den gelben Gürtel Hiba Ben-Beskri, Mounib Ben-Beskri, Anna Vossmann un Manar Oueriermmi; den gelb-orangenen Gürtel Lotta Neumann und Jonas Klappenbach und den orangenen Gürtel Nina Kreienberg, Klaas Petermann und Mia-Lotta Steffens. Bei den Jugendlichen erreichten den gelben Gürtel Bendix Müller, Corvin Müller, Julia Scheele und Alina Will und den grünen Gürtel Paul Weißer.

Wer sich für das Ju-Jutsu interessiert, findet Informationen unter www.ju-jutsu-oldenburg.de

Ju-Jutsu und das richtige Mindset

Ju-Jutsu und das richtige Mindset für die Selbstverteidigung war das Thema eines Bundeslehrgangs in Oldenburg. Als Referent gewonnen werden konnte Stefan Matthießen, 5. Dan Ju-Jutsu, Trainer A und Krav Maga Instructor. Nach einem kurzen Aufwärmen kamen sogleich die Fragen auf, was heißt eigentlich Mindset und was bedeutet das richtige Mindset für das Ju-Jutsu? Mindset  bedeutet die Gesamtheit persönlicher Glaubenssätze und Einstellungen oder, kurz gesagt, unser Denken bestimmt unser Verhalten. Der Referent führte aus, wie die innere Einstellung einer Person Einfluss darauf nimmt, wie sich diese Person in unterschiedlichen Situationen verhält. Für die Selbstverteidigung ist dies essentiell, denn gelernte Kampftechniken nützen nicht viel wenn im Ernstfall unsere Psyche nicht fähig oder willens ist die Kampftechniken adäquat einzusetzen.

Stefan begann mit Reaktions- und Koordinierungsübungen u. a. mit Tennisbällen. Es folgten Bedrängungsübungen mit großen Schlagpolstern, wobei sich die Teilnehmenden mit dem Aufsetzen von Mützen maskieren mussten. Weiter ging mit der Abwehr von Würgeangriffen im freien Raum sowie an der Wand. Nach einer kurzen Erholungspause mit der Möglichkeit, verschiedenste Sorten von selbstgebackenem Kuchen zu probieren, hielt Stefan einen kurzen Vortrag über die Gefährlichkeit von Stichwaffen. Er wies darauf hin, dass bei einer Stichwaffenabwehr immer damit gerechnet werden muss verletzt zu werden. Bei dem Einsatz abgenommener Waffen ist zudem immer darauf zu achten, nicht plötzlich vom Opfer zum Täter zu werden. Auch die Auswirkungen von Stress ist zu berücksichtigen. Das wurde auch sogleich in Dreiergruppen geübt, wobei das Opfer mit Schlagpolster und Messer gleichzeitig attackiert wurde.

Im letzten Teil des Lehrgangs zeigte Stefan dann noch diverse Formen der Abwehr bei einer Messerbedrohung am Hals. Hier wies er darauf hin, nicht blindlings abzuwehren sondern sich erst zu vergegenwärtigen, an welcher Halsseite sich das Messer befindet. Durch eine überschnelle Reaktion kann man sich leicht mit dem Messer selbst verletzen. Am Ende gab es noch ein kurzes Abwärmen mit Musik. Der abschließende lange Applaus belegte die Zufriedenheit der fast 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den Ablauf des Lehrgangs und die gewonnenen neuen Eindrücke.

Ein guter Lehrgang, Stefan, mach weiter so!

Neun Ju-Jutsuka auf dem Weg zum Meister

Im kleinen Dojo unseres Vereins veranstalteten wir in diesem Jahr unsere ersten Kyu Prüfungen. Geprüft wurden neun Erwachsene wobei es für sechs die erste Prüfung im Ju-Jutsu war. Prüfer waren Norbert Töbermann, 5. Dan Ju-Jutsu und 1. Dan Kyusho Jitsu und Günter Dücker, 2. Dan Ju-Jutsu. Die Prüflinge waren Fritz Sloot und Gerd van Beesten zum 3. Kyu oder grüner Gürtel, Sarah Claussen zum 4. Kyu oder orangener Gürtel, Klaus Röben, Max Bodenstein, Jan Große-Höötmann, Günter Bekman, Manuel Römer und Kolja Heber zum 5. Kyu oder gelber Gürtel.

Für die meisten Prüflinge war es die erste Prüfung und die gilt immer als eine der schwierigsten, weil die Prüflinge für sie noch nicht alltägliche Selbstverteidigungs- und Bewegungstechniken zur Anwendung bringen müssen. Die Schwierigkeit liegt dabei in der Verknüpfung von verschiedensten Selbstverteidigungstechniken. Ausweich-, Hebel-, Schlag- und Wurftechniken müssen sinnvoll kombiniert werden und nicht nur im Stand, sondern auch am Boden ausgeführt werden. Da es eine Unzahl an technischen Selbstverteidigungsvariationen gibt, kommt es nicht nur auf eine gute körperliche Kondition sondern auch auf die entsprechende Kopfarbeit an. Dieser Spagat wurde von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit vollem Einsatz und Konzentration absolviert. Alle bestanden ihre Prüfungen und die Prüfer attestierten den Prüflingen gute bis sehr gute Leistungen bei den gezeigten Techniken und auch dem körperlichen Einsatz.

Bundeslehrgang Prüferlizenz

Am Samstag, dem 02.02.2019, fand bei der Ju-Jutsu Abteilung des Vereins Schwarz-Weiß Oldenburg ein Bundeslehrgang zur Verlängerung der Prüferlizenz statt. Die Lehrgangsleitung oblag Uwe Nettlau, 6.Dan Ju-Jutsu, Direktor Prüfungswesen im NJJV. Nach der Begrüßung der Teilnehmenden und des Referenten durch unseren  Abteilungsleiter Norbert Töbermann, 5. Dan Ju-Jutsu, begann es erst einmal mit der Theorie. Besprochen wurden Veränderungen und Auslegungen des aktuellen Ju-Jutsu Prüfungsprogramms. Im Besonderen ging es um Prüfungen bei Kindern und Jugendlichen und die Unterschiedliche Handhabung der Formalien in den Vereinen und bei Prüfern und Prüferinnen. Uwe Nettlau verdeutlichte die Problematik an Hand von Beispielen und erklärte noch einmal das zurzeit offizielle Verfahren. Ein weiterer Punkt war die bisher oft unterschiedliche Auffassung über die Ausführung des Übergangs vom Stand zum Boden. Der Referent verwies auf das neueste Prüfungsprogramm und die Offenheit des Mittels, also der Technik, den Angreifer kontrolliert zu Boden zu bringen. Klargestellt wurde auch, dass sich der oder die Verteidiger oder Verteidigerin ebenfalls zu Boden begeben muss um dort mit der Verteidigung fortzufahren.

Nach einer kurzen Pause folgte dann der Praxisteil. Nun ging es um die Bewegungslehre. Der Referent ließ sich zeigen wie einzelne Prüfer und Prüferinnen diese abfragen bzw. in ihren Vereinen üben lassen. Die Entscheidung, ob sie bei Prüfungen mit oder ohne Partner bzw. Partnerin gezeigt werden, überließ er den jeweils Prüfenden.

Im nächsten Themenkomplex demonstrierten die Teilnehmenden wie sie verschiedene Formen der Stockabwehr und der Stockanwendung praktizieren. Uwe Nettlau wies darauf hin, wie im Prüfungsprogramm das Thema aufgegliedert ist, also von der einfachen Kontrolle des Armes bis zur kompletten Entwaffnung. Besprochen wurden Störtechniken und das bei Folgetechniken erst eine Entwaffnung zu erfolgen hat.

Weiter ging es mit den Nervendrucktechniken. Hierrüber gab es eine heftige Diskussion. Diese reichte von der allgemeinen Wirksamkeit der Techniken über das wie, wann und wo sie einzusetzen sind bis zur Erkennbarkeit der Technik bei Prüfungen. Eine von vielen Teilnehmenden geforderte spezifische definitorische Festlegung bestimmter Nervendrucktechniken zwecks besserer Prüfbarkeit wurde vom Referenten so nicht akzeptiert. Er verwies auf die Offenheit unseres Systems eben nicht alles bis ins Kleinste festzulegen und bei der Beurteilung Toleranz zu zeigen. Die einzige Festlegung die das Prüfungsprogramm gibt ist eine Anwendung mittels Druck, soll heißen, ein Schlag ist kein Druck. Es folgte sogleich die Frage: ist kneifen drücken? Es wird halt nicht langweilig in unserem Ju-Jutsu!

Die Zeit verging wie im Fluge und nach 4 Stunden Lehrgangsdauer waren viele Fragen beantwortet aber auch klar, daß das jetzige Prüfungsprogramm mit seinen Auslegungen durchaus noch nicht das letzte sein wird und weiterhin Spielraum für Diskussionen lässt.

Landeslehrgang Ju-Jutsu „Waffenlose Selbstverteidigung“

Unsere Vereinskameradin Valerie Wetter, 1. Dan Ju-Jutsu, vertrat Anfang Dezember 2018 unsere Ju-Jutsu Abteilung bei einem Landeslehrgang in Bremen. Das Thema war: „Waffenlose Selbstverteidigung“ auf der Straße. Geleitet wurde der Lehrgang von Lars Müller, 5. Dan Ju-Jutsu und 1. Dan Cacoy Doce Pares Eskrima. Verschiedenste Hebel- und Schlagtechniken wurden gezeigt und geübt. Miteingebunden wurde der 3er-Kontakt. Dies ist eine Form der Annahme eines Angriffes. Auf diesen 3er-Kontakt folgt dann die eigentliche Verteidigung mit z.B. Hebeln, Schlägen oder Tritten. Wichtig ist hier das richtige „timing“ und eine Abfolge von Techniken, die einen sinnvollen Ablauf der gesamten Abwehrhandlung ergeben. Zusätzlich zeigte Lars Müller noch Techniken aus dem Cacoy Doce Pares Eskrima und wie man diese in einen Verteidigungsablauf mit Ju-Jutsu Techniken einbinden kann.

Alles in allem war dieser Lehrgang wieder eine interessante Erweiterung für unser Ju-Jutsu und unser Wissen über die Selbstverteidigung.

Neue DAN Träger im Verein SWO

Gabriele Blome und Thomas Schmidt bestehen Prüfung zum 3. DAN Ju-Jutsu

Ende November 2018 fand in Delmenhorst eine Landes-DAN-Prüfung vom 1. bis 4. DAN Ju-Jutsu für den Niedersächsischen Ju-Jutsu Verband (NJJV) statt. Die Sportlerinnen und Sportler kamen aus dem gesamten Landesverband. Geprüft wurde auf zwei Matten. Prüfer waren in der Prüfungsgruppe 1 Werner Thole, 7. DAN, Frank Hörschgen, 7. DAN und Stefan Conje, 4. DAN und in der Prüfungsgruppe 2 Uwe Nettlau, 6. DAN, Sven Brokmöller 5. DAN, und Thomas te Braake, 4. DAN.

Für Gabriele Blome und Thomas Schmidt begann die Prüfung bereits am Vormittag. Vorkenntnisse aus bereits absolvierten DAN Prüfungen wurden abgefragt. Am Nachmittag folgte dann das eigentliche Programm zum 3. DAN. Inhalt waren Verteidigungstechniken im Stand und am Boden. Im Detail ging es um Atemi-, also Schlagtechniken, Hebel-, Würge-, Wurf- und Sicherungstechniken. Alle Techniken müssen in Kombination vorgeführt werden was bedeutet, das für jede Technik ein kompletter Verteidigungsablauf  gezeigt werden muss. Das erfordert Ausdauer und Konzentration. Ein weiterer Teil der Prüfung ist die Abwehr von Angriffen mit Waffen. Besonders gefordert waren hier Verteidigungen gegen Bedrohungen mit dem Messer und einer Faustfeuerwaffe. Zum Abschluss mussten sich die Prüflinge dann noch gegen zwei bewaffnete Angreifer zur Wehr setzen.

Nach über 6 Stunden stand dann fest: das Ju-Jutsu und der Verein Schwarz-Weiß Oldenburg haben zwei neue 3. DANe. Wir gratulieren!

Landeslehrgang Technik in Oldenburg

Am 17. November 2018 veranstaltete der Niedersächsischer Ju-Jutsu Verband e.V. einen Landeslehrgang Technik in unserem Verein. Referenten waren Werner Thole, 7. Dan Ju-Jutsu und Norbert Töbermann, 5. Dan Ju-Jutsu und 1. Dan Kyusho Jitsu. Thema war die Abwehr von Kontaktangriffen bei gleichzeitigem Einsatz von Kyusho Jitsu Techniken.  Das Kyusho Jitsu beschäftigt sich mit der Einbeziehung von Vitalpunkten des menschlichen Körpers bei der Selbstverteidigung. Als Vital- oder Nervendruckpunkte bezeichnet man die aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) stammenden klassischen Akupunktur- bzw. Akupressurpunkte. Sie werden dort eingesetzt um Schmerzen oder andere Beschwerden zu lindern. Besonders auch in China als eine Methode der örtlichen Betäubung bei Operationen. Das Beeinflussen dieser Punkte kann also heilen aber auch betäuben oder Teile des Körpers lähmen. Interessant also für die Selbstverteidigung, da Selbstverteidigungstechniken durch Druck oder Schlag auf Nervenpunkte erheblich an Wirksamkeit gewinnen können.

Das Aufwärmen übernahm Werner mit Partnerübungen zur Förderung der Beweglich- und der Geschicklichkeit. Koordinierungsübungen von Hand und Fuß waren angesagt und zwar aus der Bewegung und mit ständig wechselnden Partnern. Das sah einfach aus aber beim Probieren merkten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen schnell, das man sich beim Ablauf auch nur weniger Bewegungen erheblich konzentrieren und sich auf den Partner oder Partnerin einstellen muss damit man nicht durcheinander kommt.

Nach dem Aufwärmen begann Werner mit seinem Partner Norbert verschiedene Befreiungstechniken aus Kontaktangriffen zu demonstrieren. Wert legte er auf eine schnelle Erstreaktion wie ein blockieren und fixieren der Arme oder Hände des Angreifers bei gleichzeitiger Bewegung des eigenen Körpers aus der Angriffsachse. Abschlusstechniken konnten sich dann die Teilnehmer und Teilnehmerinnen selbst erarbeiten. Norberts Anteil war nun zu demonstrieren, wie die gezeigten Kombinationen durch das Bearbeiten von Nervendruckpunkten effektiver gestaltet werden können. Das führte zu verblüffenden Resultaten von einerseits einer sehr starken und andererseits einer kaum vorhandenen Reaktion. Norbert machte deutlich, dass das Benutzen von Nervendruckpunkten nicht automatisch bei jedem einen Erfolg garantiert. Das Bearbeiten von Vitalpunkten kann, muss aber nicht zum Erfolg führen. So ist es wichtig nicht auf einen Erfolg zu warten oder einzukalkulieren sondern in der Verteidigungshandlung permanent fortzufahren.

Gegen Ende des Lehrgangs zeigte Werner dann noch eine Abwehr gegen Messerbedrohungen am Hals. Nicht mehr das klassische Wegdrücken des Armes des Angreifers bei gleichzeitiger Wegnahme des eigenen Kopfes war angesagt, sondern ein Fixieren der Waffenhand des Angreifers am eigenen Körper mit einer sofortigen Abschlusstechnik und Entwaffnung. Sehr effektiv und sehr praktikabel!

Die Zeit verging wie im Fluge und am Schluss waren sich alle 40 Beteiligten einig: ein Lehrgang, der wieder einmal deutlich gemacht hat, dass vom Ansehen her eher unscheinbare Techniken in Kombination große Wirkung entfalten können.

Ju-Jutsu trifft auf Traditionelle chinesische Medizin

Selbstverteidigungstechniken aus dem Ju_Jutsu sind an sich schon sehr effektiv, lassen sich aber noch erheblich steigern durch den gezielten Einsatz von Nervendrucktechniken. Diese Kombination war das Thema  eines Ju-Jutsu Landeslehrganges beim Schwarz-Weiß Oldenburg Anfang September in Oldenburg. Referent war Norbert Töbermann, 5. Dan Ju-Jutsu und 1. Dan Kyusho Jitsu. Unterstützt wurde er von Werner Thole, 7.Dan Ju-Jutsu.

Der Einsatz und das Verwenden von Nervendruckpunkten hat seinen Ursprung in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Zur Selbstverteidigung eingesetzt wurden diese Punkte durch Kampfkunstsysteme wie das Kyusho Jitsu. Das Bearbeiten von Nervendruckpunkten kann, wie in der Akkupunktur und Akkupressur, eine heilende Wirkung erzeugen, aber auch zerstörerisch wirken wenn man es missbraucht. Dieser Missbrauch ist interessant für die Selbstverteidigung, da Selbstverteidigungstechniken durch Druck oder Schlag auf Nervenpunkte erheblich an Wirksamkeit gewinnen.

Norbert demonstrierte mit seinem Partner Werner, wie sich das Bearbeiten, also drücken oder schlagen auf Nervenpunkten, auf Schlag- und Heteltechniken auswirkt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren erstaunt, wie bekannte Selbstverteidigungstechniken an Wirksamkeit gewannen und zwar unabhängig vom Kraftaufwand. Selbst körperlich Schwächere können auf diese Weise bei körperlich überlegenen Gegnern Techniken anwenden, die sonst nur eingeschränkt wirksam währen.

Kombiniert wurde die Thematik durch den Einsatz von Passivblöcken. Dies war das Thema von Werner. Als Polizist brachte er viele Beispiele aus der Praxis mit ein. Hier zeigt sich besonders wie wichtig ein reflexartiges Verhalten wie z. B. der passive Schutz durch einfaches Heben der Unterarme vor das Gesicht ist.

Am Schluss waren sich alle Beteiligten einig: ein Lehrgang, der wieder einmal deutlich gemacht hat, wie breit Selbstverteidigung in der Praxis aufgestellt ist.